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Titelbeschreibung

Veuillot, Louis, franz. Journalist u. Publizist (1813-1883): 15 eigenh. Briefe m. Unterschrift.

Paris u. Rom, 1850-1868. Zus. 41 S., 8°.

Veuillot gilt als der führende Verteidiger der ultramontanen Bewegung innerhalb der kath. Kirche Frankreichs im 19. Jahrhundert. Er ?entstammte einem armen Elternhaus und war Autodidakt. Im Jahre 1831 nahm er seine journalistische Tätigkeit auf. Von 1832 bis 1836 gab er in Périgueux die Zeitung ?Mémorial de la Dordogne? und von 1836 bis 1838 in Paris die ?Charte de 1830? heraus. Während eines Aufenthalts in Rom im Jahre 1838, wo er eine Audienz bei Papst Gregor XVI. hatte, faßte er den Entschluß, ein aktives Leben nach dem kath. Glauben zu leben. Im Jahre 1843 übernahm er die Leitung der Zeitung ?L'Univers?, die er bis zu seinem Tode innehatte. Es handelte sich anfangs um eine unbedeutende Zeitung, doch wurde sie bald durch seine Verteidigung des Papsttums und der kath. Kirche zu einer Autorität von internationalem Rang. Mit allem Nachdruck verteidigte Veuillot auch die weltliche Macht des Papsttums. Er bekämpfte entschieden den Gallikanismus innerhalb des französischen Katholizismus sowie den Liberalismus. Er stritt vehement für einen größeren Einfluß der Kirche auf das französische Erziehungswesen. Die Heftigkeit seines Stils und seiner Anklagen gegen die Regierenden führten zu seiner Verhaftung im Jahre 1844. Politisch wechselte Veuillot öfters die Fronten. Zunächst zog er die Revolution von 1848 der sog. Juli-Monarchie vor. Doch bald änderte er seine Meinung und unterstützte den Staatsstreich Louis Napoleons. Wegen dessen antikirchlicher Italienpolitik wandte er sich allerdings von diesem bald ab. Von 1860 bis 1867 konnte ?L'Univers? wegen der kontinuierlichen Ablehnung der napoleonischen Österreich-Politik überhaupt nicht erscheinen; Veuillot ließ sich dennoch nicht entmutigen, sondern setzte in dieser Zeit seine literarische Tätigkeit durch Veröffentlichung einer Reihe von Büchern und Streitschriften fort. Versuche bestimmter Kreise, die Religion mit modernen Zeitströmungen zu versöhnen, lehnte er entschieden an. In der Frage der Dogmatisierung der päpstlichen Unfehlbarkeit neigte er zu extremen Ansichten, die ihm nicht nur die Opposition der Freidenker, sondern auch ?moderater? Katholiken, z.B. J.-R.-F. Dupanloup, H.-L.Ch. Maret, Ch.F.-R. de Montalembert, eintrug. Während des ersten vatikanischen Konzils genoß er die Unterstützung Papst Pius IX., so daß ?L'Univers? fast zu einem offiziellen Organ des Vatikans wurde. Während der Belagerung von Paris im Jahre 1870 entschloß sich Veuillot, in der Stadt zu bleiben. Allgemein wurde er wegen seiner Aufrichtigkeit geachtet. Er hatte besonderen Einfluß auf die französische Geistlichkeit seiner Zeit. Nach seiner Pensionierung ging die Leitung von ?L'Univers? auf seinen Bruder Eugène über, der eine eher gemäßigte Linie im Sinne Papst Leos XIII. verfolgte. Nach seinem Tode begründete seine Schwester Élise die Zeitschrift ?La vérité française?, welche die intransingente Linie von Louis Veuillot fortsetzte? (Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon XII, 1310ff.). - Veuillots Bedeutung drückt wohl auch die von 1924-1940 in 40 Bänden erschienene Gesamtausgabe aus, innerhalb der seine Korrespondenz alleine 12 Bände umfasst. - Der Empfänger der auf Französisch abgefassten Briefe ist Jacques (Jacob) Mislin (1807-1878). Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Mislin konnte dank seines Onkels an der berühmten Lehranstalt von Porrentruy im Schweizer Kanton Bern studieren, wo er nicht viel später auch selbst unterrichten sollte. Der 1830 zum Priester geweihte kath. Theologe wurde 1836 auf Vermittlung des Grafen von Bombelle an den Wiener Hof berufen, wo er einer der Lehrer der Söhne von Erzherzog Franz Karl und Erzherzogin Sophie wurde und damit sowohl den zukünftigen Kaiser Franz Joseph wie auch Erzherzog Ferdinand Maximilian (später Kaiser Max von Mexiko) unterrichtete (u.a. auch in Erdkunde). Vor der Revolution von 1848 unternahm Mislin eine Pilgerreise von Wien über Budapest und Konstantinopel nach Jersusalem. Der danach erschienene Reisebericht wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mehrfach nachgedruckt. In den folgenden Jahren leitete er die Bibliothek am Hof der Herzogin von Parma, Erzherzogin Marie Louise, wurde zum Abt von St. Maria von Deg (Ungarn), geheimer Kämmerer u. Hausprälat Papst Pius' XI., Apostolischer Pronotar, Kanoniker der Kathedrale von Großwardein, Träger zahlr. Orden (u.a. von Spanien, Parma u. des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem) sowie Mitglied zahlr. Akademien. Der Verfasser zahlr. Publikationen und Vertraute des belgischen Königs und des Grafen von Chambord blieb nach der Rückkehr von seiner Pilgerreise in Wien, wo er weiterhin in persönlichem Kontakt mit dem Kaiserhaus stand. - In einem numerierten, von Mislin eigenh. beschrifteten Papierumschlag. - Beiliegend 3 eigenh. Briefe m. U. seines Bruders Eugène (1862-84; 6 S.) sowie 3 eigenh. Briefe m. U. seiner Schwester Élise (1859-63; 8 S.).


Sachgebiet
Autographen, Manuskripte, Urkunden


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